Malwin Remiè |
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cf Cafe//
Ein Lagerhaus im Hafenviertel. Abgelegen genug, um es schwierig zu machen klaren Einblick zu erhaschen und um es einfach zu machen die Zufahrten im Auge zu behalten.
Leonard blickte auf seine Uhr. Er hatte noch 10 Minuten bis zum Treffen. Auf dem Beifahrersitz des Vans, der in der Mitte des ansonsten leeren Lagerhauses geparkt war, lag ein Koffer. Leonard seufzte bei dessen Anblick und fuhr mit der Hand über das schwarze Leder. Der Koffer enthielt über 2 Millionen Dollar, mehr als er selbst je verdienten würde. ..Warum nicht einfach den Koffer nehmen, ein Flugzeug besteigen und.. . Wem machte er eigentlich etwas vor. Das würde er nie und wollte er auch nicht. Sein einziges Interesse bestand darin so viel von diesem Abschaum hinter Gitter zu bringen wie er konnte, bevor ihn sein Glück irgendwann möglicherweise im Stich ließ.
Dann stieg er aus und ging zum großen Rolltor des Lagerhauses hinüber, wo er den Schalter betätigte, der das Tor aufgleiten ließ. Die versprochene SMS an Alexander hatte er frühzeitig an diesen geschickt, damit genug Zeit für eventuelle Korrekturen in der Absprache blieb. Die Nummer, die er jetzt wählte verband ihn mit einem von Kanes Männern. "Irgendwas verdächtiges? Nein, bleib wo du bist. Ich will nicht, dass einer von euch hier auftaucht, verstanden? Niemand. Ich regle das schon. ..ja, behalte die Straßen im Auge und melde dich einfach, falls sich etwas tut."
Jetzt hieß es warten.
@Alexander Grayson


Es war ein Risiko selbst zu kommen. Und es war ein noch viel größeres, allein zu kommen. Doch er war ein Mann, der zu seinem Wort stand. Auch wenn das hieß, dass auf Grund dieses Treffens zwischen ihm und Hector ordentlich die Fetzen geflogen waren. Nicht bezüglich des Deals an sich. Daran gab es nichts auszusetzen. Worum es gegangen war, war Alexanders Sturheit auf jegliche Begleitung, ob nun sichtbar oder unsichtbar, zu verzichten. Er verstand den Grund, warum Hector nicht sonderlich davon begeistert war, aber vor Jahren hatte er diese Treffen auch immer allein bestritten und die Meisten davon waren auch glimpflich abgelaufen. Unbewaffnet war er nie. Daran würde sich auch in Zukunft nichts ändern.
Für dieses Treffen hatte er sich in etwas legerere Kleidung geschmissen und fast war er versucht zu behaupten, dass es ihm gefehlt hätte. Die Straße. Das Kräftemessen, wer zuerst blinzeln würde und die Einfachheit. Nicht, dass er seine jetztige Position nicht auch ansprechend fand, aber auch er hatte mal ganz unten angefangen. Da kam er her, da war er zu Hause. Es würde immer in ihm stecken, egal wie viel Geld auf seinem Konto lag.
Langsam näherte er sich mit seinem Aston der angegebenen Adresse. Ein wirklich cleverer Treffpunkt, das musste er Leonard lassen. Hier konnten sich weiß Gott wie viele seiner Leute in den Schatten und Ecken rumdrücken und könnten ihn wahrscheinlich schneller die Lichter auspusten, als er 'piep' sagen könnte. Aber das machte den Kick doch erst aus. Kurz sah er auf seinen Beifahrersitz, auf dem seine Knarre sowie der zu liefernde Stoff lag, verpackt in einem Karton mit vielen kleinen Ampullen, die die Leute glücklich und ihn und Hector reich machen würden. Langsam rollte er nun an ein offenes Lagerhaus mit geöffnetem Rolltor. Er stoppte den Motor und schaltete die Scheinwerfer aus. Den Schlüssel ließ er stecken. Nur für alle Fälle. Dann nahm er die Waffe vom Beifahrersitz und steckte sie unter seiner Jacke ins Schulterholster ehe er ausstieg. Routiniert mit seinem Blick die Gegend absuchend.


Leonard lehnte an der Kofferraumtür des Vans, als der Aston vor dem Rolltor auftauchte. Er stieß sich vom Wagen ab, und ging Alexander entgegen. Inzwischen war er wieder ruhig und entspannt. An diesem Abend war er voll und ganz in die Rolle des Dealers geschlüpft und diese beherrschte er inzwischen im Schlaf. Es war die Grätsche zwischen beiden Welten, die ihm immer wieder zu schaffen machte, vor allem wenn die Bedürfnisse beider Welten kollidierten.
Mit einer anerkennenden Kopfbewegung zollte er dem Wagen Respekt. "Was hat er unter der Haube?" Mit einem Lächeln reichte er Alexander die Hand. Dann ging sein Lächeln in ein Grinsen über. "Hätte ich genauso gemacht. Draußen geparkt, meine ich. Ich hab schon Idioten erlebt, die reinfahren und nicht im geringsten daran denken, wie leicht sich so ein Tor hinter ihnen auch wieder schließt."
@Alexander Grayson


Aufmerksam beobachte er Leonard, als dieser auf ihn zukam. Er ergriff seine Hand und sah dann auf seine Schönheit auf vier Rädern. "576 PS. Von 0 auf 100 in 3,8 Sekunden." Er liebte sein Auto. Wahrscheinlich das Einzige, was er in seinem Leben wirklich liebte. Neben Hector, rein brüderlich. Dann wandte er seinen Blick wieder Leonard zu und sah ihn einen Moment fragend an, ehe sich ein leicht eisiges Lächeln auf seine Lippen legte. "Wie gut, dass sie es nicht mit einem Idioten zu tun haben." Dann sah er sich noch einmal um. "Nett. Hätte ich wahrscheinlich auch ausgesucht und mindestens dort, dort und dort ..." Er zeigte auf drei verschiedene Ecken, aus denen man den Platz, an dem sie standen perfekt im Auge hatte. "... Leute postiert." Dann sah er wieder zu Leonard.


"Dann ist das die Carbon Edition?" fragte Leonard und ließ noch einmal seinen Blick bewundernd über den Wagen gleiten. "Nett." Er folgte Alexanders Blick über die Gebäude. "Wäre doch wirklich amüsant, wenn dort auch jemand stünde, meinen Sie nicht?" Leonard schmunzelte und ging ins Lagerhaus hinein. Er konnte nicht umhin ein gewisses Maß an Respekt für Alexander zu entwickeln, auch wenn er ihn als äußerst gefährlich einstufte. "Keine Sorge, ist nicht meiner." Erklärte er, während er zum Van hinüber ging und die Beifahrertür öffnete. "Ich bevorzuge ebenfalls etwas schnelleres." Aus den Augenwinkeln beobachtete er Alexander. Er wollte herausfinden, wie dieser mit solchen Treffen umging.


Er mochte Menschen, die ein gutes Auto zu schätzen wussten und ihr Gequatsche nicht nur hohle Phrasen waren. "Ganz genau." Sein Blick blieb weiterhin auf Leonard gerichtet. "Wäre es, in der Tat." Jeder Andere würde sich bei der Vorstellung, dass auf ihn wohlmöglich just in diesem Moment drei Waffenläufe gerichtet waren und es nur ein unbedeutendes Zeichen seitens Leonard zu geben brauchte, um aus ihm ein Nudelsieb zu machen, wahrscheinlich in die Hose pissen. Nicht dass er mit dieser Situation leichtfertig umging, immerhin hing er an seinem Leben, aber es war nicht sein erstes Treffen dieser Art und das Adrenalin, dass durch diesen Umstand durch seine Venen schnellte, machte das Ganze doch gerade erst so richtig aufregend.
Er folgte Leonard ins Innere des Lagerhauses, dass nicht unbedingt vollkommene Sicherheit hieß. Somit blieb er wachsam, dennoch ruhig. Wenn sie ihn umlegen wollten, dann hätten sie es mittlerweile sicher schon getan. Er beäugte den Van und lachte kurz auf. "Auch nett. Ist das die Rostedition?" Irgendwie konnte er sich diesen Spruch nicht verkneifen. Dann sah er sich um, konnte aber nur diesen rostigen Van entdecken. Damit eine schnelle Flucht hinzulegen war fast unmöglich. "Und warum dann heute so unauffällig? Oder ist es genau der Grund?" Fragend sah er Leonard an. Oder hatte da jemand Angst um seinen Wagen?


Leonard musste lachen, als er den Spruch mit der 'Rostedition' hörte. "Der war nicht schlecht." Grinste er.
"Ich lasse noch heute Abend den Stoff damit an meine Verkäufer verteilen. Und ja, es geht dabei um Unauffälligkeit." erklärte er und nahm den Koffer vom Beifahrersitz. "Und Ihnen geht es vermutlich um das hier." Er legte die wenigen Schritte zu Alexander zurück und reichte ihm das Geld. "Ich bin nicht beleidigt, falls Sie nachzählen wollen, allerdings hoffe ich, dass sie dann Zeit mitgebracht haben. Ansonsten würde ich für meinen Teil gerne einen Blick auf die Ware werfen. Ich muss doch wissen, ob ich Sie erschießen oder wegfahren lasse." Leonard zwinkerte Alexander zu.


Ja, manchmal konnte er auch Humor haben. Dann nickte er, bei der Erklärung für den Van. "Wahrscheinlich für diesen Zweck die bessere Wahl." Alexanders Blick fiel auf den Koffer, nickte und nahm diesen entgegen. Dann lächelte er Leonard an. "Ich bitte sie. Ich vertraue ihnen. Und sollte sich dieses Vertrauen als unbegründet erweisen, finde ich sie schon." Das Lächeln wich auch bei seinen letzten Worten nicht von seinen Lippen. Wie schon einmal erwähnt; ihn wollte man nicht zum Feind haben. "Meine Lieblingsoptionen." Zwinkerte er zurück und ging dann mit dem Koffer zurück zu seinem Wagen, öffnete die Beifahrertür, stellte den Koffer in den Fußraum und hob den Karton an, der schwerer war, als er aussah. Mit der Hüfte schloß er die Tür und trug den Karton hinein ins Lagerhaus, wo er ihn auf einen dort stehenden Tisch abstellte. "Bitte. Ich versichere ihnen, sie bekommen nichts besseres für ihr Geld."
@Leonard Veracio


"Ja, ich bin mir sicher, dass Sie mich finden würden." sagte Leonard, während er den Karton öffnete und die Ware inspizierte. Was die Menge betraf schien alles zu stimmen, dennoch nahm er eine der Ampullen heraus, um sie genauer unter die Lupe zu nehmen. "Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich nicht weniger hartnäckig wäre, sollte sich das hier als Schund oder gestreckt erweisen." Sagte er ohne von der Ampulle hochzusehen. Dann schenkte er Alexander ein Lächeln, das kalt und berechnend war und das auch deutlich zeigen sollte. "Ich denke wir verstehen uns. Größe oder Einfluss haben mich noch nie aufgehalten."
Dann packte er alles wieder sorgsam ein und wuchtete die Kiste in den Van. Als er damit fertig war, ging er erneut zu Alexander hinüber und reichte ihm die Hand. "Ich bin übrigens Leo - und ich denke, wir sehen uns ab sofort öfter."


Er nickte, während Leonard eine der Ampullen genauer unter die Lupe nahm. "Das ist nur fair." Was anderes würde er von einem ebenbürtigem Geschäftspartner auch nicht erwarten. Und dann erwiderte er Leonards Lächeln. Ja, vielleicht hatte Alexander sein Gegenüber zu Anfang falsch eingeschätzt oder eher unterschätzt. Doch es war immer wieder angenehm ausnahmsweise auch einmal positiv überrascht zu werden. "Hätte ich auch nicht erwartet." Von so etwas sollte man sich niemals aufhalten lassen.
Als Leonard ihm die Hand entgegenstreckte und gleichzeitig das Du anbot, ergriff er sie. "Alexander. Und wenn jedes Treffen so produktiv verläuft wie heute Abend, dann könnte ich mich sogar fast darauf freuen." Schmunzelte er leicht und gab dann Leonards Hand wieder frei.


"Vielleicht erlaubst du mir bei Gelegenheit ja mal einen genaueren Blick auf deinen Wagen zu werfen." Leos Interesse war keineswegs gespielt, er liebte Autos seit er mit 10 seinen ersten Wagen kurzgeschlossen hatte. "Eine 8-Gang-Automatik würde ich mir nur ungern entgehen lassen." Dann ging er wieder in Richtung des Rolltores und gab damit zu verstehen, dass in seinen Augen das Treffen abgeschlossen war. "Nimms mir nicht übel, aber wenn du mich jetzt entschuldigen würdest.. . Ich hab noch einiges zu tun." Leo deutete auf den beladenen Van. "Ich glaube, meine neuen Partner wissen prompte Umsetzung zu schätzen. Und außerdem gibt es dort draußen ein paar Abzugsfinger von denen ich ungern wollen würde, dass sie aus Nervosität abrutschen."


Es passierte selten, doch es kam vor; Alexander musste lachen. Wenn auch nur kurz. "Werden wir mal nicht gleich übermütig. Aber man soll ja niemals nie sagen, nicht wahr." Es musste schon noch einiges mehr an Vertrauen aufgebaut werden, bevor es zu etwas derartigem kommen würde. Den Wink mit dem Zaunpfahl verstand er sofort und folgte Leonard zum Rolltor, doch ehe er zu seinem Wagen ging, drehte er sich noch einmal zu Leonard um. "Das tun sie." Und die Bemerkung mit den nervösen Abzugsfingern entlockte ihm ein weiteres Lächeln. "Ja. Das wäre doch wirklich zu schade." Kurz sah er Leonard noch mit einem durchdringenden Blick an, ehe er sich dann vollends abwandte und Richtung Aston spazierte. Er öffnete die Fahrertür, hielt jedoch kurz inne, ehe er einstieg. "Ich will hoffen, dass ich das hier nicht bereuen muss." Gut gemeinter Rat, als auch kleine Warnung und dann stieg er ein, drehte den Schlüssel herum und ließ den Motor kurz aufheulen. Dann schaltete er die Scheinwerfer wieder ein, wendete den Wagen und verließ das Gelände auf dem gleichen Weg, wie er gekommen war.


Leonard konnte gut verstehen, dass ein echter Auto-Narr keinen Fremden an seinen Wagen ließ. Aber man konnte es ja mal versuchen. Nicht, dass er Alexander an seinen Ferrari gelassen hätte.
Nachdem Alexander ausser Sichtweite war, kontaktierte er Kanes Leute. Während er Anweisungen in sein Telefon gab, ließ er das Treffen Revue passieren. Wenn alles so läuft, wie ich mir das denke, dann wirst du es bereuen. Für heute Abend hatte er getan was er konnte, um Alexander ein Grab zu schaufeln. Dass er allerdings die Drogen erst einmal weiterfließen lassen musste, hatte einen herben Beigeschmack.
Nachdem alles weitere mit seinen eigenen Handlangern geregelt war, ließ sich Leo an der Straße absetzten, bevor der Van in die Nacht hinausfuhr. Der leuchtendgelbe Wagen am Straßenrand blendete mit einem lauten Piepen die Scheinwerfer auf, als sein Besitzer den Schlüssel betätigte und Leo stieg ein. Er hatte sich für eine Nacht genug die Hände schmutzig gemacht. Es war Zeit nach hause zu fahren.
gt Leonard Veracios Haus//






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